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Deutschlernen – von der Vorschule bis zum Abitur

  • Betreuung, Förderung und Unterricht im Fach Deutsch ausschließlich durch muttersprachliche Lehrkräfte
  • deutschsprachiger Fachunterricht (DFU) basierend auf Lehrplänen aus Deutschland
  • deutschsprachige Wettbewerbe

R a h m e n k o n z e p t D e u t s c h

Schulstufe Klasse

D F U – K o n z e p t

Sprachniveau C2
Sekundaria: Oberstufe Deutschkonzept Sek 12
11
Sprachniveau B2
Sekundaria:Unter- und Mittelstufe

Deutschkonzept Sek

10
9
8
7
6
5
Sprachniveau A2
Grundschule

Deutschkonzept GS

4
3
2
  • 6 Wochenstunden Deutsch-Teilung (DaM/DaF)
  • 2 Wochenstunden Deutschunterricht im Klassenverband
  • mündliches Sprachhandeln, Arbeit am Lese-Lernprozess, Grammatik, Rechtschreibung, Wortschatz, Textarbeit
  • gezielte Förderung durch Deutsch-Pluskurse
1
  • 8 Wochenstunden Deutschunterricht im Klassenverband
  • Anfangsunterricht, Lesen, Schreiben, altersgemäßer Wortschatz
Vorschule

Deutschkonzept VS

 

Rahmenkonzept Deutsch

Einleitung

1.1 „Alleinstellungsmerkmal“ –Deutschlernen an der DSLPA

Die Schülerschaft der Deutschen Schule Las Palmas de Gran Canaria (DSLPA) rekrutiert sich aus zwei Zielgruppen. Zum einen unterrichtet die DSLPA als eine der angesehensten Privatschulen Gran Canarias Kinder aus spanischsprachigen Familien, die eine hervorragende Schulbildung für ihre Kinder suchen. Zum anderen versorgt sie Kinder aus deutschsprachigen Familien mit Unterricht nach den Richtlinien des deutschen Schulsystems und stellt dabei die Anschlussfähigkeit in beide Richtungen sicher – sowohl von Kindern, die aus Deutschland an die Schule kommen als auch von Kindern, die wieder in das deutsche Schulsystem zurückkehren.

Die DSLPA bietet ihren Schülern[1] dabei insbesondere zwei Dinge: den Erwerb fundierter Sprachkompetenz von der Vorschule an, was auf Gran Canaria mit seiner durch Handel und Tourismus international ausgerichteten Wirtschaftsstruktur von großer Bedeutung ist, sowie eine von dem Leitgedanken der  Erziehung zur Selbstständigkeit geprägte Schulbildung, die auf den Säulen Wissen, Sozialkompetenz und Problemlösefähigkeit basiert.

1.2 Struktur des Rahmenkonzepts Deutsch

Bei dem vorliegenden Dokument handelt es sich um ein allgemeines abteilungsübergreifendes Rahmenkonzept. Im Anhang befinden sich die Deutschkonzepte der Abteilungen Vorschule, Grundschule und Sekundaria.

Ein großer Teil unserer Schüler sind fremdsprachliche Deutschlerner. Der Deutschunterricht an der DSLPA basiert deshalb auf den zwei Säulen Integration und Differenzierung. Alle Kinder lernen in allen Fächern gemeinsam, wobei von Klassenstufe 2 bis 6 während einiger Stunden pro Woche der Deutschunterricht in differenzierten Gruppen stattfindet, um den Unterricht passgenau am Lernbedarf der Schüler ausrichten zu können. Dabei unterscheiden wir zwischen DaM (Deutsch als Muttersprache) und DaF (Deutsch als Fremdsprache).

Die Betreuung, Förderung und der Unterricht an unserer Schule erfolgen ausschließlich durch muttersprachliche pädagogische Fachkräfte.

Der Fachunterricht findet bis auf wenige Ausnahmen auf Deutsch statt, z.B. Mathematik, Physik, Chemie, Geschichte, Wirtschaft, Ethik, Philosophie, Musik und Kunst.

Die Schüler der Deutschen Schule Las Palmas nehmen an einer Vielzahl von Wettbewerben und Projekten teil, bei denen sie ihre sprachlichen (und sozialen) Kompetenzen anwenden und erweitern.

1.3 Methodische Schwerpunkte

Ziel des Deutschunterrichts an der DSLPA ist es, dass unsere Schüler in den vier Domänen des Sprachunterrichts Sprechen, Hören, Schreiben und Lesen eine hohe Sprachkompetenz erreichen -zum Zeitpunkt der Reifeprüfung C2. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die konkrete Arbeit am Spracherwerb Priorität im Deutschunterricht. Dabei ergänzen sich die Strategien der Immersion, d.h. der permanenten Auseinandersetzung mit der Zielsprache, sowie der Kognitivierung, d.h. dem Transparent-Machen sprachlicher Strukturen. Unsere methodischen Grundprinzipien sind dabei die kontinuierliche aktive Sprachanwendung sowie die Reflexion des Spracherwerbs.

2. Spracharbeit im Deutschunterricht

2.1 Deutschsprachigkeit als Prinzip und Sprechanlässe

Kompetenzzuwachs in der (Fremd-)Sprache setzt deren Anwendung voraus. Deshalb ist die konsequent einsprachige Durchführung des Deutschunterrichts schon von den unteren Klassenstufen an Prinzip. Dies bezieht sich sowohl auf die Lehrer- als auch auf die Schülersprache, z.B. in Partner- oder Gruppenarbeitsphasen. Um möglichst viele Sprechanlässe zu haben, sind unsere Schüler deshalb angehalten, im Deutschunterricht auf Deutsch zu kommunizieren. Die Lehrer achten darauf, ihren eigenen Sprechanteil zugunsten dem der Schüler zu reduzieren und die Schüler zur Anwendung ihrer Sprachkenntnisse anzuregen.

2.2 Spracharbeit im Deutschsprachigen Fachunterricht (DFU)

Im Deutschsprachigen Fachunterricht (DFU) berücksichtigen die Lehrer den Stand des Kompetenzerwerbs der Schüler und unterstützen diese z.B. im Umgang mit komplexen Lehrbuchtexten oder unbekannten grammatischen Strukturen. Es werden Standardsituationen der Gesprächsführung angewendet, um unterschiedliche Sprechanlässe zu ermöglichen. DaF und DFU-Lehrertauschen sich über die Behandlung bestimmter grammatischer Strukturen aus. Die Konventionen des DaF-Unterrichts wie z.B. die Notierung von Artikeln und Pluralformen werden im DFU übernommen.

2.3 Spiralprinzip (u.a. Spracharbeit in höheren Klassen)

Der Spracherwerb folgt dem Spiralprinzip, er wird in höheren Klassen zunehmend komplex. Dabei werden bereits erworbene Kompetenzen erweitert und vertieft. Auch in den oberen Klassenstufen findet Spracharbeit im Unterricht statt, wobei im DU zunehmend die Textproduktion ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt. Die Verantwortung für den Spracherwerb wird immer weiter an die Schüler abgegeben (z.B. durch Erkennen der eigenen Fehlerschwerpunkte, Arbeit mit Zusatzmaterial, Partnerkorrekturen etc.). In den unteren Klassen unterstützen Wortlisten den DFU, in den oberen Klassen finden zunehmend schülerzentrierte Werkzeuge Anwendung.

2.4 Wortschatzerwerb

Eine auf breiter Basis beruhende lexikalische Kompetenz ist Voraussetzung für ein differenziertes Ausdrucksvermögen, sowohl in der gesprochenen Sprache als auch vor allem bei der Textproduktion. DU und DFU richten deshalb besonderes Augenmerk auf Wortschatzarbeit (beispielsweise anhand von Wort-Bild-Karten in der Vorschule, einem definierten Grundwortschatz in der Grundschule, über Wortfelder, Vokabelhefte etc.), deren Ergebnisse auch überprüft werden (z.B. durch Vokabeltests). Der DFU bietet vielfältige methodische Möglichkeiten, Fachwortschatz altersgemäß zu üben.

2.5 Umgang mit Fehlern

Fehler sind wichtig für die Entwicklung von Sprachbewusstheit und sie sind als natürliche Begleiter beim Lernen zu verstehen. Sie geben weiterhin Einblicke in den Verlauf des Lernprozesses sowie der Lehrkraft diverse Rückmeldungen über den Erfolg bzw. Misserfolg des Gelernten und der eigenen Lehrbemühungen. Fehler sollen als Indiz für den erreichten Lernstand gelten und weiterhin Anlass für Lerngelegenheiten geben. Wir pflegen deshalb eine fehlersensible Lernkultur und benutzen Fehler als Ausgangspunkt für Lernprozesse. Dies geschieht z.B. durch Korrektur im Unterrichtsgespräch, schriftlich nach Leistungskontrollen oder bei der Korrektur der Haushefte oder durch Partnerkorrekturen in Schreibkonferenzen. Die Korrekturangaben bei schriftlichen Ergebnissen sollten einfach erkennbar, übersichtlich und ggfls. in verschiedenen Farben sein, und sollten dem Schüler eine differenzierte Möglichkeit der Selbstkorrektur lassen. Bei der Berichtigung sollte der Schüler Regeln, Kommentare, Fehlerhefte/-karten etc. zu Hilfe nehmen. Entscheidend ist, dass die Schüler durch eine qualitative Fehleranalyse zur Reflexion ihrer Fehler angeregt werden. Für den DFU liegen Hinweise zur Fehlerkorrektur im mündlichen Fachunterricht und Richtlinien für den Umgang mit Fehlern vor, die z.B. über Fehlerart, Häufigkeit und Vorgehen der Korrektur informieren.

3. Kompetenzen und Standards

Normierende Grundlage für den DU sind in der Vorschule der schulinterne Entwicklungsplan, der auf gesetzlich geregelten Bildungsleitlinien für deutsche Kindertagesstätten basiert, in der GS der schulinterne Lehrplan, der auf dem thüringischen basiert, in der Sekundarstufe I ebenfalls die auf dem thüringischen Lehrplan für Gymnasien schulinternen Curricula und in der Sekundarstufe II das Kerncurriculum für die deutschen Auslandsschulen. Die schulspezifische Umsetzung dieser externen Standards stellt unsere schulinternen Curricula dar. Dabei erreichen unsere Schüler nach der Grundschule das Sprachniveau A2 (GER). In der Klassenstufe 10 bestätigen unsere Schüler durch die erfolgreiche Teilnahme an der Zentralen Klassenarbeit (ZK) im Fach Deutsch das Erreichen des Sprachniveaus B2 (GER). Die DSLPA zertifiziert den Schülern im Abiturzeugnis (Klassenstufe 12) das Sprachniveau C2 (GER).

Um an ausgewiesenen Schnittstellen Erkenntnisse über den Kompetenzzuwachs unserer Schüler zu erhalten, führen wir zu ausgewiesenen Zeitpunkten Diagnosemaßnahmen durch. In der Vorschule erfolgt dafür eine schriftliche Dokumentation in Form eines Sprachstanderhebungsbogens und des Ravensburger Entwicklungsbogen. Für die Aufnahme in der Grundschule findet eine Überprüfung der Schul- bzw. Sprachfähigkeit statt.

4. Übergänge – Schnittstellen zwischen den Abteilungen

Für die Übergänge bestehen Kooperationsabsprachen. Die Verantwortung für die Durchführung liegt jeweils in der Hand der zuständigen aufnehmenden Abteilung.

Am Ende der Vorschulzeit werden aus den altersgemischten Gruppen die 5- und 6-jährigen Kinder in sprachlich leistungsheterogene Klassen zusammengesetzt. Es erfolgt eine Anpassung des Wortschatzes an die Bedürfnisse der Grundschule, um den sprachlichen Übergang der Vorschüler zu erleichtern.

Um den Übergang harmonisch zu gestalten und den zukünftigen Grundschülern die Möglichkeit zu geben, die Grundschule und deren Schüler kennenzulernen, finden Kooperationstage statt. Diese beziehen sich thematisch auf Spiel, Sport und Lesen. Die Kinder der Vorschule und der Grundschule können sich auf diese Weise spielerisch an die Regeln und Rituale der Grundschule gewöhnen. Außerdem finden Hospitationen der Vorschüler in den ersten Klassen statt.

Neben den Schülerhospitationen besuchen sich auch die Kollegen der Vorschule und der Grundschule gegenseitig, um die methodische Arbeit in den Abteilungen kennenzulernen, anzugleichen und gegebenenfalls zu übernehmen.

In Vorbereitung auf den Übergang in die Sekundaria wird in der Jahrgangsstufe 4 ein Sprachstandstest Niveau A2 durchgeführt. Im Anschluss daran werden die entsprechenden Deutschgruppen (DaF und DaM) für die 5. Jahrgangsstufe gebildet.

5. Zusammenarbeit mit den Eltern

Gute Beratung und enge Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule verbessern den schulischen Erfolg. Deshalb bieten wir zahlreiche Gelegenheiten, um den Eltern einen Einblick in unsere pädagogische Arbeit zu geben und sie aktiv an der Entwicklung ihres Kindes teilhaben zu lassen: Elternabende in der Lerngruppe, Elternsprechabende des Kollegiums, wöchentliche Elternsprechstunden der Lehrkräfte, Elternbefragungen, themenspezifische Elternabende, Elternvertretersitzungen und gemeinsam geplante Familienveranstaltungen, Aktivitäten und Projekte. Außerdem gibt es in der Vorschule halbjährliche Elternsprechtage, um anhand von Beobachtungs- und Dokumentationsbögen, Sprachstandserhebungen und dem Ravensburger Entwicklungsbogen den Entwicklungsstand der Kinder zu besprechen.

6. Material

An der DSLPA wird in jeder Klassenstufe mit einem Lehrwerk gearbeitet. Neben weiteren Materialen verwenden wir die folgenden Lehrwerke und Zusatzmaterialen verwendet:

Vorschule

DaF-Arbeitsbuch, durch Kooperation der Vorschule und Grundschule erarbeitet

Hocus & Lotus Sprachförderprogramm

Bildkarten zum Wortschatzerwerb

Portfolio „Ich-Buch“

Grundschule

Das ABC der Tiere (Klasse 1)

Die Deutschprofis (Klassen 2-4 DaF)

DaZ-Koffer

Tinto (Klasse 2-4 DaM)

Grundwortschatzkarten

Sekundarstufe

Deutschprofis B1 (Klassen 5/6 DaF)

Deutschzeit (Klassen 5 bis 10DaM, 5/6 DaM)

DFU

Methodenkoffer, Software Zarb

7.     Fortbildung

Da die Ausgangsvoraussetzungen unserer Deutschlernenden anders sind als im deutschen Inland, werden neue Kolleginnen und Kollegen an einem Vorbereitungstag in den DaF- und DFU-Unterricht an der Schule eingearbeitet. In regelmäßigen Abständen (mindestens einmal pro Schuljahr) finden schulinterne Fortbildungen mit Schwerpunkten zum Spracherwerb im Deutsch- bzw. deutschsprachigen Fachunterricht statt.

[1] Zur besseren Lesbarkeit wird i.d.R. die männliche Form verwendet.

 

DFU Konzept

Einleitung und Rahmenbedingungen

Die Sekundaria knüpft hinsichtlich ihrer methodischen und sprachdidaktischen Herangehensweise zunächst an die Arbeit der Grundschule an.

Deutschsprachiger Fachunterricht (DFU) ist Fachunterricht in deutscher Sprache mit Schülerinnen und Schülern[1], die Deutsch nicht als Muttersprache haben. Die Schülerschaft der Deutschen Schule Las Palmas de Gran Canaria[2] besteht anteilig zu mehr als neunzig Prozent aus SuS mit nicht deutschsprachigem Hintergrund. Dem deutschsprachigen Fachunterricht kommt deshalb eine exzeptionelle Bedeutung hinsichtlich der Unterstützung und Weiterentwicklung der sprachlichen Kompetenzen der SuS zu, denn Fachinhalte und Sprache sind untrennbar miteinander verknüpft:

[1] Im Folgenden zur besseren Lesbarkeit: SuS
[2] Im Folgenden zur besseren Lesbarkeit: DSLPA

„Sprachbildung ist eine Aufgabe des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts. »Sprache im Unterricht ist wie ein Werkzeug, das man gebraucht, während man es noch schmiedet«. Sprache im Fach wächst gleichzeitig an und mit den Fachinhalten. Insofern kann man Fach und Sprache nicht voneinander trennen, weder fachdidaktisch, noch sprachdidaktisch, noch lernpsychologisch. Der Beitrag stellt das Konzept des sprachsensiblen Fachunterrichts vor. Dieser betreibt ein integriertes Fach- und Sprachlernen, d. h. Sprache wird an und mit den Fachinhalten und Fragestellungen des Faches gelernt.“

http://www.josefleisen.de/downloads/sprachbildung/01%20Fachlernen%20und%20Sprachlernen%20-%20MNU%202015.pdf. [30.09.19. 10:35 Uhr]

 

Im Schulalltag, aber gerade auch im Fachunterricht ist jede Lehrkraft an der DSLPA Sprachvorbild, dergestalt, dass der Unterricht sprachsensibel, d.h. orientiert am bewussten Umgang mit der deutschen Sprache, sowie ausschließlich auf Deutsch gestaltet ist. Die fachlichen Kompetenzen werden in deutscher Sprache vermittelt, gefördert und weiterentwickelt. Für einen gelingenden Fachunterricht ist die konsequente Anwendung der deutschen Sprache somit der unbedingt erforderliche Schlüssel. So wird bereits in der Grundschule, insbesondere in den Fächern Mathematik und Sachunterricht, ein spezifischer Wortschatz geprägt, auf den die weiterführenden Jahrgänge aufbauen können. Dieser Wortschatz wie beispielsweise zur Thematik der Addition oder des Körpers wird neben der Einführung und Übung bereits in den ersten Schuljahren für die Lehrenden visualisiert.

Das Qualitätsverständnis aller Deutschen Auslandsschulen regelt der Qualitätsrahmen des Bundes und der Länder für Deutsche Schulen im Ausland. Im Qualitätsbereich 2 „Lernkultur -Qualität der Lehr- und Lernprozesse“ wird unter Punkt 2.1.4 „Curriculum der Schule: Ziele, Inhalte und Methoden“ folgendes Kriterium formuliert: „Das Curriculum beinhaltet Schwerpunkte in der Entwicklung der Deutschkompetenz (Deutsch als Fremdsprache: DaF und Deutschsprachiger Fachunterricht: DFU).“

Das vorliegende DFU-Konzept ist Bestandteil des an der DSLPA vorliegenden Rahmenkonzeptes Deutsch.

Ziele

Ziel ist es, den SuS während ihrer Schullaufbahn ein fundiertes Fachwissen zu vermitteln und einen Zugang zur deutschen Bildungssprache zu ermöglichen, um eine Grundlage für ihre sich anschließende Ausbildung sowie ihr späteres Berufsleben zu schaffen. Diese während ihrer Schullaufbahn erworbenen sprachlichen Kompetenzen sind stets an fachliche und methodische Kompetenzen gebunden.

Im Einzelnen sollen die SuS

  • deutschsprachigen (Fach-)Texten zielgerichtet und selbstständig Informationen entnehmen und diese verarbeiten sowie
  • Fachgespräche, Vorträge, Diskussionen, Präsentationen etc. in deutscher Sprache führen bzw. halten sowie verstehen können.

So wird die im Deutschunterricht erworbene allgemeine Kommunikationsfähigkeit im DFU erweitert, und es werden darüber hinaus Schlüsselqualifikationen (wie z.B. Recherchieren, Präsentieren, wissenschaftliches Arbeiten) vermittelt. Die Berufs- und Lebenschancen in einem zusammenwachsenden Europa werden dadurch für die Lernenden entscheidend verbessert.

https://www.auslandsschulwesen.de/Webs/ZfA/DE/Deutsch-lernen/DFU/dfu_node.html. [14.10.2019. 16:30 Uhr]

Umsetzung, Organisation und Verantwortlichkeiten

Um die genannten Ziele konkret umsetzen zu können, ist im Fachunterricht die Spracharbeit dringend erforderlich. Für die Schüler werden authentische Sprechanlässe geschaffen, in denen sie aktiv miteinander kooperieren können, um die kommunikative Kompetenz auf Deutsch zu fördern. Durch eine standardisierte Einführung des Fachwortschatzes, die verbindlich ist, sowie die Bereitstellung von Standardformulierungen findet eine konkrete Schreibförderung statt (siehe Anlage: Lernplakat sowie Spickzettel).

Dabei werden die SuS mit Lernmaterialien konfrontiert, die tatsächliche Herausforderungen sowohl fachlich als auch in grammatikalischer und orthografischer Hinsicht darstellen. Lehrkräfte tauschen hierfür Materialien ihres Faches aus und diskutieren über die Funktionalität des Einsatzes in Hinblick auf Sprachsensibilität sowie Förderung der SuS im Bereich Sprache. Die unterrichtenden Fachkolleginnen und -kollegen setzen für ihren Unterricht geeignete DFU-Methodenwerkzeuge[5] (nach Leisen) ein. Hierbei orientieren sie sich an den in der jeweiligen Jahrgangs- bzw. Altersstufe vorhandenen Grammatik- sowie Rechtschreibkompetenzen der SuS. Dies stellt eine entscheidende Verzahnung zwischen Deutsch- und DFU-Konzept dar.

 

http://studienseminar.rlp.de/gym/koblenz/ausbildung/berufspraxis/methodenwerkzeuge.html. [17.10.2019. 21:30 Uhr]

In regelmäßigen Zyklen werden die Lehrkräfte darüber hinaus in den Bereichen Wortschatz sowie Lesen und Schreiben schulintern fortgebildet. Der jeweilige Bereich wird an einem Pädagogischen Tag oder im Rahmen einer schulinternen Lehrerfortbildung (SCHILF) schwerpunktmäßig in den Blick genommen. Dabei werden entsprechende Inhalte und Methoden (nach Leisen; vgl. Methodencurriculum) in Theorie und Praxis vermittelt. Anschließend setzen die Lehrkräfte das Thema im eigenen Unterricht bzw. bereiten in den Professionellen Lerngemeinschaften Teamteaching-Stunden dazu vor. Den Abschluss bilden die jährlich stattfindenden Kollegiale Hospitationen und/oder Classroom Walkthrough, damit auf diese Wiese die konkrete Anwendung im Unterricht überprüft werden kann.

Sprachsensibel im Bereich DFU zu arbeiten stellt einen nicht aufhörenden Prozess dar, der einer stetigen reflexiven Auseinandersetzung, Weiterentwicklung und Überarbeitung bedarf. Die genannte Prozessorientierung ist zudem durch die strukturelle Voraussetzung eines ständigen Wechsels von Lehrkräften an einer Deutschen Schule im Ausland bedingt bzw. unabdingbar.

Gewährleistet wird ein Ausbau dieser Strukturen an der DSLPA durch ein fest in den Stundenplan eingebautes Zeitfenster, in dem sich wöchentlich Lehrkräfte treffen, um in Form der bereits erwähnten Professionellen Lerngemeinschaften (PLG) den Bereich DFU zu fokussieren und die Verzahnung von DaF und DFU weiter voranzubringen. Feste Mitglieder sind hierbei der DaF- und der DFU-Koordinator.

Neue Fachkolleginnen und Kollegen werden in Form einer am Schuljahresbeginn stattfindenden Veranstaltung – ebenfalls durch die genannten Koordinatoren – persönlich in das an der DSLPA vorliegende Konzept eingeführt. Sie werden durch zusätzliche, vom DFU-Koordinator bereitgestellte Materialien unterstützt, und es wird ihnen eine außerhalb des gängigen Zyklus liegende Kollegialen Hospitation mit dem Schwerpunkt DFU angeboten.

Im Allgemeinen bedarf es zur Umsetzung und Aufrechterhaltung des DFU-Konzepts einer stetigen und engen Zusammenarbeit zwischen DFU-Kollegium und DaF-Fachschaft. Diese Koordinierung sowie weitere Aufgaben im Zusammenhang mit dem DFU obliegen dem DFU-Koordinator, der mit der erweiterten Schulleitung, der DaF-Fachleitung und dem Kollegium so zusammenarbeitet, dass die oben genannten Maßnahmen realisiert werden können.

Bewertung der Sprache im Fachunterricht

Den SuS der Sekundarstufe I wird in Klassenarbeiten der schulintern zugelassene Spickzettel zur Überarbeitung ihrer Texte zur Verfügung gestellt.

In Anlehnung an die im Fach Deutsch geltenden Bestimmungen zur Bewertung der Sprache bezieht die Fachkollegin bzw. der Fachkollege die sprachliche Leistung in die Bewertung mit ein und berücksichtigt diese in der Gesamtnote. Ein entsprechender Schlüssel zur Sprachbewertung ist in den DFU-Fächern verbindlich zu entwickeln. Als konkretes Bewertungsinstrument ist für den DFU an der DSLPA bisher der sogenannte Sprachstempel eingeführt.

 

Deutschkonzept Sek

Die Sekundaria knüpft hinsichtlich ihrer methodischen und sprachdidaktischen Herangehensweise zunächst an die Arbeit der Grundschule an.

In den Jahrgangsstufen fünf und sechs wird die Trennung in DaM- und DaF- Gruppen aufrechterhalten:

In den DaF-Gruppen liegt der Schwerpunkt des Unterrichtes zunächst, die Methoden der Grundschule fortsetzend, auf den Bereichen Wortschatz- und Grammatikvermittlung. In den DaF-Kursen wird das Lehrwerk „Die Deutschprofis“ in den Jahrgangsstufen 5 und 6 fortgeführt, mit dem die Grundschule ab der zweiten Klasse die systematische Spracherwerbsphase beginnt.

Um eine möglichst passgenaue und individuell angepasste Fortsetzung des Spracherwerbs zu gewährleisten, werden in der vierten Klasse Vergleichstests durchgeführt. Nach der vierten Grundschulklasse sollten die Schüler das Sprachniveau A2 (GER)[1] erreicht haben. In der fünften Klasse wird dann mit der Arbeit am B1-Band begonnen. Im Lauf der sechsten Klasse werden zunehmend literarische und  Sachtexte aus dem deutschen Lehrwerk „Deutschzeit“ in den DaF-Unterricht integriert, um einen möglichst reibungslosen Übergang in die siebte Klasse zu gewährleisten.

In den DaM-Kursen wird ab Klasse 5 mit dem Lehrwerk „Deutschzeit“ gearbeitet. Die inhaltlichen Themen werden jedoch durch integrierte systematische Wortschatz- und Grammatikvermittlung ergänzt.

Ab der Jahrgangsstufe 7 werden die DaM- und DaF-Gruppen zusammengeführt:

Gearbeitet wird mit dem Lehrwerk „Deutschzeit“. Große sprachliche Unterschiede sollen durch den Einsatz verschiedener Formen des kooperativen Lernens überbrückt werden. Methoden der Binnendifferenzierung ermöglichen leistungsstärkeren Schülerinnen und Schülern zudem eine weitestgehend selbstständige Auseinandersetzung mit den Lehrwerkstexten, während leistungsschwächeren Schülern anhand von „Scaffolds“ die Textarbeit erleichtert werden soll. Weiterhin steht zudem in den Jahrgangsstufen 7 und 8 die systematische Vermittlung von Wortschatz und Grammatik im Vordergrund.

Bis einschließlich Jahrgangsstufe 8 werden regelmäßig Lesestunden durchgeführt. Neben eigenständiger Lektüre selbstgewählter Ganzschriften wird besonderer Wert auf die Vermittlung von Leseverstehensstrategien sowie auf zunehmend komplexer werdende Schülerprodukte wie Lesetagebücher und Portfolios gelegt.

Ein weiterer Schwerpunkt in den Jahrgangsstufen 5 bis 10 liegt auf regelmäßig durchgeführten Schreibstunden, in denen die in den jeweiligen Jahrgangsstufen geforderten Schreibprodukte in Einzelarbeit oder in Form verschiedener kooperativer Lernformen eingeübt und überarbeitet werden. Das freie Schreiben sollte zunehmend von der häuslichen in die schulische Arbeit verlegt werden. Dabei werden den Schülerinnen und Schülern textsortenspezifischer Wortschatz, sprachliche Formulierungshilfen sowie Konnektoren an die Hand gegeben, auf die sie, je nach Bedarf, zurückgreifen können. Als weitere unterstützende Hilfsmittel stehen den Schülern Spickzettel sowie die Grammatiklernplakate zur Verfügung. In der Klassenstufe 10 bestätigen unsere Schüler durch die erfolgreiche Teilnahme an der Zentralen Klassenarbeit (ZK) im Fach Deutsch das Erreichen des Sprachniveaus B2 (GER).

Die Arbeit in der Jahrgangsstufe 10 sowie in der Oberstufe nimmt in erster Linie die systematische Vorbereitung auf das Abitur, d.h. die intensive Einübung der im Abitur geforderten Aufsatzformen, sowie das Training der in diesem Zusammenhang geforderten Kompetenzen in den Blick. Die DSLPA zertifiziert den Schülern im Abiturzeugnis (Klassenstufe 12) das Sprachniveau C2 (GER).

Im Nachmittagsbereich erfolgt zusätzlich im Rahmen der Pluskurse eine gezielte Förderung von Schülern, die eine Leistungsschwäche im Klassenverband aufweisen.

[1] GER: Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen

 

 

Deutsches Internationales Abitur

Die Schüler schließen die 12. Jahrgangsstufe mit dem Deutschen Internationalen Abitur ab, welches ihnen den Zugang zu nationalen und internationalen Universitäten ermöglicht. Darüber hinaus erwerben sie auch das spanische Bachillerato.

Kreisau-Projekt

Zu Beginn der 12. Klasse können ausgewählte Schüler und Schülerinnen am Kreisau-Projekt teilnehmen und im Rahmen einer mehrtägigen Reise nach Polen ihre Geschichts- und Deutschkenntnisse unter Beweis stellen.

Die Jugendbegegnungsstätte Kreisau, die 1989 von Helmut Kohl und Tadeusz Masowiesky als Zeichen der deutsch-polnischen Freundschaft gegründet wurde, wird seit 1998 von Teilnehmern unserer Schule besucht.

Inhalte dieses internationalen Projektes sind Gesprächsrunden zu politischen und geschichtlichen Themen, Vorträge zum Widerstand gegen totalitäre Regimes, Diskussionen sowie die Erziehung zu einem friedlichen Miteinander in Europa.

Deutschsprachige Wettbewerbe

Unsere Schüler und Schülerinnen nehmen regelmäßig und erfolgreich an deutschsprachigen Wettbewerben wie zum Beispiel Jugend Debattiert, Jugend Musiziert, Model United Nations, schulinterne Lesewettbewerbe teil.

Model United Nations

Model-United-Nations-Konferenzen (MUNs) sind Planspiele, bei denen die Teilnehmer in die Rolle von Delegierten bei den Vereinten Nationen schlüpfen. In simulierten Gremien wie dem Sicherheitsrat oder der Generalversammlung debattieren die Delegierten über weltpolitische Themen, handeln Kompromisse aus und verabschieden Resolutionen.

Jeder der Teilnehmer vertritt einen Staat, in dessen Position er oder sie sich vor der Konferenz eingearbeitet hat. Dabei zählt nicht die persönliche Meinung, sondern es ist das erklärte Ziel, die offizielle Position des zu vertretenden Staates möglichst realistisch wiederzugeben.

Die Arbeit in den Gremien besteht zum einen aus formalen Debatten auf Grundlage einer Geschäftsordnung, die an die echten Regelungen der Vereinten Nationen und die UN-Charta angelehnt ist, zum anderen aus informellen Arbeitsphasen, in denen im Dialog verhandelt wird und in denen gemeinsam Entwürfe für Resolutionen erarbeitet werden.

Die Teilnehmer lernen dabei nicht nur die Arbeitsweisen der internationalen Politik kennen, sondern trainieren auch ihre rhetorischen Fähigkeiten und können sich in Verhandlungssituationen erproben.

Deutsche Model United Nations (DMUN) e.V. (www.dmun.de) veranstaltet dreimal im Jahr Model United Nations-Konferenzen: Model United Nations Schleswig-Holstein in Kiel, Model United Nations Baden-Württemberg in Stuttgart und Model United Nations Brandenburg in Potsdam. Mit jeweils ca. 400 Teilnehmer*innen ab 15 Jahren aus ganz Deutschland und Deutschen Schulen im Ausland, gehören diese Model-UN-Konferenzen zu den größten politischen Planspielen in Deutschland. In den letzten Jahren nahmen die Schüler und Schülerinnen der DSLPA an Model United Nations Baden-Württemberg (MUNBW) in Stuttgart teil.

Selbstständig erarbeiten sich die TeilnehmerInnen in der Vorbereitung ihre Arbeitsgrundlagen für die Konferenz – stets kompetent und umfangreich vom MUNBW-Team betreut. Während der dreitägigen Simulation wird es Jugendlichen und jungen Erwachsenen ermöglicht, Weltpolitik hautnah mitzuerleben – und vor allem selbst mitzugestalten. Die Konferenz ist jedoch nicht nur ein Ort der Politik und des Lernens, sondern auch der Freundschaft und des Spaßes. Dieser spielt eine entscheidende Rolle bei MUNBW: Nicht permanenter Druck bestimmt die Erfahrungen der Teilnehmenden sondern ihr im Spiel mit Gleichgesinnten gebildetes bzw. bestärktes Eigeninteresse. Dieses bewegt sie, ihre Freizeit globalen Fragestellungen wie Menschenrechten, Frieden und Sicherheit oder Klimaschutz zu widmen.

Durch diesen Ansatz reduziert MUNBW die Komplexität internationaler Politik und macht sie seinen TeilnehmerInnen zugänglich. Zudem vermittelt die Konferenz Kompetenzen und Fähigkeiten, die selbst jenseits von Schul- oder Unialltag ein Leben lang von Bedeutung sind. Im Kern sind das: geordnetes Debattieren, effektives Diskutieren, Vermitteln und das Zugehen auf Menschen mit anderen Positionen. Auch fördert MUNBW mit seinen internationalen TeilnehmerInnen und vielfältigen Themenbereichen die persönliche Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Meinungen, Denkweisen und Kulturen.

MUNBW will darauf hinwirken, die Probleme unserer Welt nicht als gegeben hinzunehmen, sondern sie zu diskutieren und engagiert und aktiv zu ihrer Lösung beizutragen. MUNBW will den Jugendlichen die Begeisterung, die Inspiration und vor allem die Fähigkeiten vermitteln, die sie brauchen, um reflektiert, weltoffen und menschlich die Zukunft zu gestalten. MUNBW will seine TeilnehmerInnen aktivieren, selbst Teil des demokratischen Prozesses zu werden.

Offiziell zu Delegierten, NGO-VertreterInnen und JournalistInnen ernannt, beginnen die Sitzungen der Gremien. Die dort besprochenen Themen orientieren sich immer an der tatsächlichen aktuellen politischen Agenda der Vereinten Nationen.

After Work Party

Diplomatenball

(Quelle: www.dmun.de)

Schüleraustausch mit Deutschland

Wir bieten in den Jahrgangsstufen 8 und 10 Schüleraustauschfahrten mit Gymnasien in Deutschland an und legen großen Wert darauf, dass möglichst alle Schüler und Schülerinnen an dieser interkulturellen Erfahrung teilnehmen.

Im Gegensatz zu einer Klassen- oder Studienfahrt beruht ein Schüleraustausch immer auf Gegenseitigkeit. Es geht hier in erster Linie nicht um eine touristische Fahrt, wobei jedoch neben der Teilnahme am Schulunterricht und am Familienalltag auch die Sehenswürdigkeiten der jeweiligen Stadt und Region kennengelernt werden.

Ziele der Fahrt sind

  • Deutschkenntnisse anwenden und vertiefen
  • Land und Leute kennenlernen
  • mit deutschen Jugendlichen gemeinsam den (Schul)-Alltag verbringen
  • in der Gruppe neue Erfahrungen im Ausland sammeln

Während der Zeit des Austausches ist der Schüler nicht nur Gast in der Familie, sondern muss sich auch auf die Lebensgewohnheiten der Gastfamilie einstellen. Zwar sind die Schüler während der Woche tagsüber beschäftigt und werden von den begleitenden Lehrkräften betreut, aber am Abend und am Wochenende sind sie der Obhut der Gastfamilien anvertraut und sollen in das Familienleben integriert werden.

Jugend debattiert

Seit einigen Jahren findet an unserer Schule der Wettbewerb „Jugend Debattiert” statt. Bei diesem Wettbewerb debattieren Schüler und Schülerinnen der 9. Klassen zu verschiedenen Themen aus gesellschaftlichen und politischen Bereichen.

Sie erwerben dabei die Fähigkeit,

  • sich mit unterschiedlichen Positionen und Gesichtspunkten auseinanderzusetzen,
  • Meinungen kritisch zu beleuchten und abzuwägen sowie
  • ihren Standpunkt klar und sicher zu vertreten.

Das Thema „Jugend Debattiert“ ist im Lehrplan der 9. Klassen verankert und wird demzufolge von den Deutschlehrerkräften eingeführt und geübt.

Förderung durch Deutsch Pluskurse

Förderangebot Pluskurse Deutsch, Mathematik, Englisch

Schüler und Schülerinnen, die eine Leistungsschwäche in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und/oder Englisch aufweisen, können im Rahmen der Pluskurse eine besondere Förderung erhalten.

Diese Kurse werden normalerweise für die Jahrgangsstufen 2 bis 7 angeboten:

  • Grundschule: „Deutsch Plus“ und „Mathematik Plus“ für Jahrgangsstufen 2, 3, 4
  • Sekundaria: „Deutsch Plus“, „Mathematik Plus“, „Englisch Plus“ für Jahrgangsstufen 5, 6, 7

Die Größe der Pluskurse liegt bei 5-10 Schülern. Die Kurse finden einmal pro Woche (normalerweise montags oder dienstags) in der 7. und 8. Stunde bei einem Fachlehrer unserer Schule statt.

Inhalte

Die Pluskurse ergänzen den Fachunterricht, indem sie den individuellen Lernprozess durch gezieltes Üben, Wiederholen und Vertiefen in kleineren Lerngruppen unterstützen. Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf erhalten in diesen Stunden Hilfen, ihr Grundwissen zu festigen und vorhandene Lücken zu schließen.

Grundsätzlich gilt: Die Pluskurse dienen nicht der Vermittlung neuer Lehrplaninhalte, der speziellen Vorbereitung von Klassenarbeiten oder der Erstellung von Hausaufgaben.

Praktische Umsetzung

  • der unterrichtende Fachlehrer gibt die Empfehlung der Schüler und Schülerinnen, die am Pluskurs im kommenden Schuljahr teilnehmen sollen, an die Koordinatorin der Pluskurse weiter,
  • die Eltern werden durch die Koordinatorin schriftlich über diese Empfehlung informiert,
  • die Rückmeldung der Eltern (Zustimmung oder Ablehnung) wird zur Dokumentation in der Schülerakte hinterlegt,
  • die Anmeldung erfolgt für ein komplettes Schuljahr,
  • die Verwaltung wird über die teilnehmenden Schüler informiert, um Abbuchung der Kurskosten und evtl. Bus und Mensa zu regeln,
  • am Ende des ersten Schulhalbjahres erhalten die teilnehmenden Schüler und die Eltern eine schriftliche Rückmeldung über die Lernfortschritte und das Engagement; zu diesem Zeitpunkt können neue Teilnehmer in den Kurs aufgenommen bzw. aus dem Kurs entlassen werden,
  • die Lehrkräfte der Pluskurse füllen kontinuierlich den entsprechenden Dokumentationsbogen zum Nachweis über den behandelten Lehrstoff aus,
  • am Ende des Schuljahres erhalten die Teilnehmer der Kurse eine weitere schriftliche Rückmeldung

Deutschkonzept GS

In Anlehnung an die Sekundarstufe ermöglicht es der Deutschunterricht der Grundschule, die Schüler intensiv und ihren Leistungen und Bedürfnissen entsprechend auf den Deutschunterricht in der Sekundarstufe vorzubereiten. Hierbei findet ab Klasse 2 eine Unterteilung in DaM (Deutsch als Muttersprache) und DaF (Deutsch als Fremdsprache) statt.

Schreibstrategien in der Grundschule

Zentrales Anliegen des Anfangsunterrichtes Deutsch ist es, den Schülern die Grundlagen des Lesens und Schreibens zu vermitteln, um so die Voraussetzungen für ihr schulisches Lernen zu schaffen. Dabei sollten durch Differenzierung die individuellen Unterschiede und Bedürfnisse der Schüler berücksichtigt werden. Ausgehend von der Erfahrungswelt des Schülers sollten im Anfangsunterricht vier Schwerpunkte realisiert werden:

  1. Schreiben eigener Wörter und Texte:
    Mithilfe der analytischen Silbenmethode* können die Schüler schnell eigenständig eigne Wörter/ Sätze/ Texte schreiben und lesen. Die Motivation für das eigene Schreiben und Erlesen wird auf vielfältige und individuelle Art geweckt, um jeden Lerntyp anzusprechen.
  2. Systematische Einführung von Schriftelementen und Leseverfahren:
    Arbeiten am Buchstaben der Woche
  3. Gemeinsames (Vor-)Lesen von Kinderliteratur: Lust auf Bücher und aufs Lesen bekommen
  4. Aufbau und Sicherung eines Grundwortschatzes

*Einen Schwerpunkt im Prozess des Schriftspracherwerbs bildet die analytische Silbenmethode. Diese wird mithilfe des Lehrwerks „ABC der Tiere“ umgesetzt und bietet das komplette Konzept, das die Vorteile der Silbenmethode – und zwar für das Lesen und das Schreiben – vollständig erschließt.

Auf dieser Grundlage kann mit der Silbenmethode jedes Kind lesen und schreiben lernen, ohne eine LRS-Symptomatik zu entwickeln. Die Materialien sind vielfältig und von jeder Lehrkraft individuell auf die Kinder abgestimmt einzusetzen.

Handzeichen als Unterstützung des Leselernprozesses

Die Kinder lernen zu jedem eingeführten Laut das entsprechende Handzeichen.

Die Einführung von Buchstaben

In jeder Schulwoche werden 1 bis 2 Buchstaben eingeführt.

Lesestrategien in der Grundschule

Bei der analytischen Leselernmethode steht das Erlesen ganzer Silben im Mittelpunkt.
Silben spiegeln zentrale Strukturen wieder, daher ist der Fokus auf das Silbengefüge der
Wörter unerlässlich. Anhand von Silben lässt sich die Orthographie als System
entdecken und der Unterricht profitiert davon, dass Kinder sie bei Schuleintritt
wahrnehmen können.

Schreibstrategien in der Grundschule

Durch die silbenorientierte Schreibung im Lehrwerk ABC der Tiere wird das Schreibenlernen durch die Silben unterstützt. Im Lehrwerk wird mit Silben und passenden Punkten (je Buchstabe ein angegebener Punkt) die richtige Schreibung von Beginn an beeinflusst.

  • alphabetische Strategie
  • orthographische Strategie
  • morphematische Strategie
  • wortübergreifende Strategie
  • selbstständiges Üben von Lernwörtern:

Die Lehrkraft bietet den Kindern Lernwörter an, welche sich aus dem Unterrichtsthema ergeben. Diese setzen sich zusammen aus Wörtern, die in der deutschen Schriftsprache häufig verwendet werden (Strukturwörtern) und Wörtern, die Modelle für Rechtschreibmuster und –regelungen sein können. Sie werden jeweils aufgeteilt in Mitsprechwörter (alphabetische Strategie), Merkwörter (orthographische Strategie) und Nachdenkwörter (morphematische Strategie).

 

Klassenfahrt La Palma

Während der Klassenfahrt nach La Palma befinden sich die Kinder in anderen Situationen mit ihren Klassenleitern und Bezugspersonen.

Sie können einen neuen Wortschatz außerhalb des Schulalltags erlernen und anwenden. Des Weiteren wird dieser Erwerb an positive Erlebnisse geknüpft und das Erlernen nachhaltig geprägt.

In der Zeit der Reise schreiben die Kinder ein Reisetagebuch. In diesen individuellen Berichten verarbeiten die Schüler den neu erlernten Wortschatz und festigen die grammatischen Strukturen der Sprache.

 

Deutschkonzept VS

Rahmenbedingungen zur Deutschförderung

Bei der Vorschule der DSLPA handelt es sich um eine Ganztagseinrichtung, in der alle Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren in altersgemischten Gruppen ausschließlich in Deutsch betreut und gefördert werden. Die pädagogische Kernbetreuungszeit umfasst 7,5 Std. am Tag. Alle Kinder haben die Möglichkeit, einen Früh- und/oder Spätdienst von jeweils einer Stunde zusätzlich als Deutschförderung zu buchen. Alle pädagogischen Fachkräfte beherrschen die deutsche Muttersprache und werden zusätzlich noch durch Jahrespraktikanten der pädagogischen Fach- und Hochschulen sowie Freiwillige aus Deutschland unterstützt.

Pädagogischer Auftrag im Zweitspracherwerb

  • Ganzheitlicher Spracherwerb und Wortschatzerweiterung im Rahmen von gezielten pädagogischen Projekten. Diese werden in Anlehnung an den „Situationsorientierten Ansatz“, die deutschen Bildungsleitlinien und den Nationalen Kriterienkatalog für Kindertagesstätten in den Gruppen umgesetzt.
  • Schaffung von natürlichen Sprach- und Sprechanlässen im Rahmen von aktiver Partizipation der Kinder im pädagogischen Alltag. Diese finden in täglich stattfindenden Kinderkonferenzen und monatlichen Treffen des Kinderrats statt.
  • Jährliche Dokumentation des Entwicklungs- und Sprachstands der Kinder anhand des offiziell anerkannten „Ravensburger Entwicklungsbogens für Kindertagesstätten“.
  • Durchführung des anerkannten Sprachförderprogramms „Hocus & Lotus“ in allen Vorschulgruppen über einen Zeitraum von drei Jahren. Es finden eine jährliche Hospitation und eine standardisierte Evaluation statt.
  • Alle pädagogischen MitarbeiterInnen und PraktikantInnen erhalten jährlich eine Fortbildung, um die einheitliche Durchführung des Programms zu gewährleisten. Das Lehrmaterial wird mit nach Hause gegeben, damit die Eltern die Kinder unterstützen können.
  • Gezielte Deutschförderung im DaF Unterricht für die zukünftigen Schulkinder. Diese wird eine Stunde täglich in altershomogenen Kleingruppen nach einem mit der Grundschule abgestimmten Themenkatalog durchgeführt. Es findet eine Förderung in allen Bildungsbereichen zur Vorbereitung auf den Übergang in die Grundschule statt.
  • Schulvorbereitung mit Hilfe eines Vorschulbuches. Gemeinsam mit der Grundschule wurde ein Arbeitsbuch entwickelt, welches die Kinder in Anlehnung an das aktuelle Thema bearbeiten. Dieses Arbeitsbuch wird ebenfalls jährlich in Absprache mit der Grundschule evaluiert.
  • Theaterprojekt der DaF-Kinder. Einmal im Jahr findet ein großes Theaterprojekt aller DaF-Kinder statt, in dem die Anwendung des erlernten Wortschatzes im Vordergrund steht. Theaterpädagogisch werden die Kinder sowohl im Darstellenden Spiel als auch musikalisch mit Liedern und Tanz gefördert.
  • Sprachförderung mit Hilfe der Vorlesepaten. Um das Hör- und Sprachverständnis der Kinder zu schulen, stehen uns seit vielen Jahren externe „Vorlesepaten“ zur Seite. Diese gehen regelmäßig in die Vorschulgruppen, um bei den Kindern das Interesse für Sprache und Literatur zu wecken. In diesen Vorlesestunden werden die Kinder durch gezieltes dialogisches Lesen aktiv an den jeweiligen Geschichten und Büchern beteiligt.
  • Unterstützung der Vorschulkinder mit besonderem Förderbedarf. In Anlehnung an die Frühförderung in deutschen Kindertagesstätten wird gerade ein Konzept zur individuelleren Unterstützung der Kinder entwickelt und erprobt. Der enge Austausch mit den Gruppenleitungen spielt hierbei eine wichtige Rolle.

 

Altersgemischte Gruppen

In der Vorschule der DSLPA werden in Kinder in altersgemischten Gruppen im Alter von 3 bis 6 Jahren betreut. Das Lernen miteinander und voneinander nimmt einen großen Stellenwert in unserem pädagogischen Alltag ein.

Neben der emotionalen und auch sozialen Förderung haben die Kinder unterschiedlicher Altersgruppen die Möglichkeit voneinander zu partizipieren. Die jüngeren Kinder werden im Alltag durch einen größeren Wortschatz der älteren Kinder gefördert und motiviert. Die älteren Kinder erlangen mehr Sicherheit und Freude im Umgang mit der deutschen Sprache, da sie eine Vorbildfunktion einnehmen und ihre bereits erworbenen Deutschkenntnisse einsetzen können.

In binnendifferenzierten pädagogischen Angeboten werden die Kinder zusätzlich, im Rahmen von Projekten, in ihrer Altersgruppe in Kleingruppen gefördert.

DaF Unterricht

Ein weiteres Kernziel unserer pädagogischen Arbeit ist die intensive Sprachförderung im Zweitspracherwerb.

In der Gruppe DaF (Deutsch als Fremdsprache) erlernen die Kinder spielerisch die deutsche Sprache. Somit stellt DaF in der Vorschule eine wichtige Funktion für den zusätzlichen Spracherwerb der Kinder dar.

Die Kinder werden hier täglich eine Stunde bei der Bewältigung des Zweitspracherwerbs unterstützt und in Zusammenarbeit der Gruppen auf den Eintritt in die Schulreife vorbereitet.

Unsere Konzeptschwerpunkte sind Methodenvielfalt, individuelle Förderung in Kleingruppen sowie die intensive Beobachtung des Entwicklungsstandes. Die Erarbeitung eines festgelegten Themenkataloges erfolgt über das Schuljahr in Begleitung und Ausarbeitung eines DaF-Buches. Unsere DaF – Lehrkräfte der Vorschulen Nord und Süd stehen entsprechend in einem regelmäßigen Austausch.

Hocus Locus

Unsere Förderung im Zweitspracherwerb orientiert sich am anerkannten Lernmodell „narrative format“, welches im Sprachförderprogramm Hocus & Lotus durchgehend angewandt wird.

Dies besagt, dass die zu erlernende Fremdsprache analog zur Muttersprache, nämlich aufgrund von sich wiederholenden Erfahrungen und Ritualen vermittelt wird.

Es beinhaltet vielfältige Lernstrategien, adäquates Unterrichtsmaterial und eine Reihe praktischer Aktivitäten. Durch das Schaffen von Sprachanlässen fördern wir die Kommunikation in einem geschützten und vertrauensvollen Rahmen.