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Arbeiten im Paradies…

Ich heiße Svenja und freue mich Euch heute – an einem 28 Grad warmen Tag – von meinen Erfahrungen in der DSLPA zu berichten.

Im Schuljahr 2020/21 habe ich im Rahmen meines Studiums Pädagogik der Kindheit und Familienbildung mein Praxissemester ins Ausland verlegt. Ich wollte die Gelegenheit unbedingt nutzen, dem Winter in Deutschland zu entfliehen. Mein Interesse an der spanischen Sprache war schon immer sehr groß und durch die Möglichkeit Erasmus+ innerhalb von Europa zu nutzen, habe ich mich schon Anfang 2019 dazu entschieden, nach Gran Canaria zu kommen.

Die Vorschulleitung hat mich direkt mit offenen Armen sehr herzlich empfangen. Ich durfte ihr als Kollegin in der Leitungsassistenz für zwei Monate zur Seite stehen. Durch meine vorherige Ausbildung als Erzieherin und mein Studium konnte ich mich anschließend einer neuen Herausforderung stellen. Die Vorschulleitung gab mir die Möglichkeit, ein Konzept zur Frühförderung in Anlehnung an das Infans-Konzept auszuarbeiten und zu entwickeln. Dieses Beobachtungs- und Dokumentationsverfahren setzte ich in der Praxis – anhand von Beobachtungsbögen – Schritt für Schritt um. Aus meinen Beobachtungen ist auch mein Praktikumsprojekt in der Kindergartengruppe der Fische entstanden, bei denen ich im Frühdienst tätig war. In meinem Projekt wurden Kinder innerhalb einer Kleingruppe gezielt gefördert, indem seine Interessen und Bedürfnisse besonders in die Projekteinheiten eingeflossen sind. So standen die Körpererfahrungen und Sinneswahrnehmungen in Verbindung mit der spielerischen Förderung der deutschen Sprache im Fokus. Dazu setzte ich Methoden ein, wie Bewegungsspiele, Bewegungsgeschichten, Kinderyoga und Entspannung, um so die innere Ausgeglichenheit des Kindes zu erreichen und sich diese, positiv auf die Beziehungen zu den anderen Kindern auswirken konnte.

Im neuen Jahr fand eine Teamfortbildung über das Sprachförderprogramm KiKus statt. Bei der Umsetzung und Planung der KiKus–Stunden durfte ich in der Vorschulklasse der Pferde mitwirken sowie weitere Beobachtungen nach dem Infans-Konzept in der Gruppe durchführen. Für weitere 3 Monate durfte ich die Vorschulklasse der Pferde im pädagogischen Alltag begleiten. Dadurch habe ich einen umfangreichen Einblick in die Vorbereitung der Kinder auf die Grundschule erhalten.

Sowohl im Kindergarten als auch in der Vorschule hatte ich tolle pädagogische Vorbilder, von denen ich sehr viel mitnehmen kann. Ich bin dem ganzen Team sehr dankbar für Ihre besondere Unterstützung im Praktikum. In allen Gruppen konnte ich im Laufe meines Praktikums durch wöchentliche Vertretungsdienste z.B. durch Kleinteamsitzungen, Krankheitsausfällen oder Pausenvertretungen der Kollegen tätig werden und habe mich überall sehr wohlgefühlt. Von Anfang an, habe ich die Kinder, die Spanisch als Fremdsprache lernen, zum SaF–Unterricht begleitet. Dies hat mir als zusätzliche verantwortungsvolle Aufgabe sehr viel Spaß gemacht. Zu den Kindern konnte ich auch eine besondere Beziehung aufbauen, was mir generell im Praktikum sehr wichtig war. Daher habe ich die Vorschulleitung gefragt, ob ich nach 4 Monaten Praktikumszeit in einer Gruppe fest eingesetzt werden könnte. Ich war sehr froh darüber, dass sich dies spontan einplanen ließ.

So war es für mich die perfekte Kombination – sowohl aus der pädagogischen Arbeit in einer Kindergarten– sowie in einer Vorschulgruppe, um so eine intensive Beziehung zu den Kindern aufzubauen – als auch aus Leitungsaufgaben und der eigenaktiven Auseinandersetzung mit neuen Verfahren, die für die pädagogische Arbeit mit Kindern relevant sind. Der Theorie–Praxis–Bezug war für mich sehr deutlich erkennbar, wodurch ich mich persönlich sehr stark weiterentwickeln konnte. Das selbstständige Leben auf dieser wunderschönen Insel hat ebenfalls dazu beigetragen. Die Insel und die Schule haben ihren ganz besonderen Reiz. Die familiäre und offenherzige Atmosphäre in der Deutschen Schule hat mir ein Gefühl von Zuhause gegeben und die Arbeit mit den liebevollen Kindern hat mir sehr viel zurückgegeben. Auf der Insel konnte ich in so viele unterschiedliche Welten eintauchen – nicht nur die Schule ist eine ganz eigene Welt für sich, sondern auch die Kontraste zwischen den Landschaften der Insel verzaubern durch ihre Einzigartigkeit. Seien es die traumhaften Strände, die beeindruckenden Berge mit wundervollen Sonnenuntergängen, Täler mit Dschungelcharakter und Wasserfällen oder das Stadtleben 10 Minuten vom Strand entfernt in einer interkulturellen WG. All diese Erfahrungen in Verbindung mit dem Erlernen der spanischen Sprache haben dieses Praktikum zu einem einmaligen Erlebnis für mich gemacht!

Abschließend kann ich sagen, dass ich sehr wertvolle Erfahrungen für mein Leben gesammelt habe und immer wiederkommen würde. Vielen Dank für Alles liebe Annette, liebes Team & liebe Kinder!

Eure Svenja