Die Deutsche Schule Las Palmas de Gran Canaria zwischen 1933-1945
In der Woche vom 27. bis 31. Januar 2020 haben wir die Feier des 100. Jubiläums unserer Schule, der Deutschen Schule von Las Palmas de Gran Canaria, vorbereitet. Für uns ist es von grundlegender Bedeutung, die Geschichte unserer Schule zu verstehen und zu lernen.
Hundert Jahre Geschichte, eine von Kontrasten geprägte Geschichte, hundert Jahre sind viele Jahre, und wir, Schüler der Klasse 10, haben uns vorgenommen, über allen Streitigkeiten hinweg, das Lebens an der Deutschen Schule Las Palmas in den Jahren 1933 bis 1945 zu schildern. Diese Jahre waren sehr kompliziert, da sie der Zeit des nationalsozialistischen Deutschlands entsprechen, eine Zeit, die Uneinigkeiten in der Vergangenheit hervorgerufen hat und immer noch hervorruft.
Während der Projektwoche haben wir uns auf die Dokumentarforschung konzentriert, um die wichtigsten Ereignisse zu analysieren und das historische Gedächtnis über die Rolle unserer Schule im politischen Design von Neudeutschland zu bewahren. Hierzu haben wir mit der Hilfe und Zusammenarbeit von Herrn Onno Flick, ehemaliger Vorstandsvorsitzender, Frau Maite Vega, ehemalige Lehrerin der Schule und dem Forscher Herr Antonio Almeida der Universität Las Palmas de Gran Canaria zusammengearbeitet.
Wir gehen davon aus, dass Bildung das wichtigste pädagogische Instrument ist, um die Moral und Freizeit von Kindern und Jugendlichen zu beeinflussen. Es ist die Macht, die als Leitfaden für die politischen, ideologischen Ziele einer Regierung fungiert.
Deutsche Auslandsschulen wurden nach den republikanischen Idealen von Weimar Deutschland betrieben. Sie waren das Vorbild des deutschen Fortschritts und der deutschen Politik nach dem Ersten Weltkrieg, aber seit Januar 1933 hatte die neue nationalsozialistische Regierung die Aufgabe, junge Menschen zu kontrollieren und auszubilden, was sie veranlasste, das alte deutsche pädagogische System abzuschaffen“um eins in seinem Bild und Gleichnis zu bauen”, wie der Historiker Mario Escobar1erklärt.Innerhalb weniger Monate nach der Machtübernahme war dieses Ideal überall komplett eingeführt.
Auf diese Weise würden die Kinder Lesen und Schreiben lernen und außerdem Sport treiben. Die Bildung würde sich mit Exkursionen in die Berge und verschiedenen kulturellen Aktivitäten ergänzen. Es handelte sich dabei um eine Vorbereitung für das Leben…, d.h., die Schüler zu indoktrinieren und ihnen die Neuinterpretation der Werte und Kultur, das “Deutschtum” des Dritten Reiches zu übermitteln.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die deutschen Schulen, unsere Schule, so in den Bildungsrahmen des „Neuen Deutschlands“ eintreten, dass die Deutsche Schule mit der nationalsozialistischen Partei verpflichtet war und zu einer Achse des Germanismus wurde, deren Ziel es war, „dass die jungen Deutschen sich mit ihrer Nationalität identifizierten“2.
Das Ziel dieses Projekts ist es, einen kurzen Dokumentarfilm über diese Zeit vorzubereiten und etwas über unsere Geschichte zu erfahren, denn wie George Santayana in „Der Grund im gesunden Menschenverstand“ schrieb: “Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.”
1 Mario Escobar, Queleer: Los jóvenes y el Tercer Reich.que-leer.com. 11. Mai 2018.
2 Memoria del 75 Aniversario Colegio Alemán de Las Palmas, 1995.P. 93.