„Raum als dritter Erzieher“ in der Vorschule
Um Kindern die Möglichkeit zur Selbst-Bildung durch Erfahren, Erleben und Begreifen zu schaffen, hat sich bei den „Fischen“ das alltägliche Spielumfeld verändert. Der Raum ist nun nach verschiedenen Entwicklungsbereichen gestaltet, so dass die Kinder sich in diesen Bereichen jederzeit selbst bilden können. Die verschiedenen Bereiche sind dem Entwicklungsstand angepasst, stellen aber auch Herausforderungen und Entdeckungsbereiche dar, die die Kinder zum Denken und Ausprobieren animieren. Dadurch ist eine stetige, ganzheitliche Förderung gegeben, die die Kinder je nach Bedürfnis selbst aufsuchen können.
Im Rollenspielbereich tauchen die Kinder in andere Persönlichkeiten ein. Sie können sich hier verkleiden und schminken. Eine Küche, ein Esstisch und ein Einkaufsladen regen an, sich in ihrer Persönlichkeit zu entfalten und andere Rollen auszuprobieren. Gestik und Mimik werden hier im Spiegel geübt und vertieft, der sprachliche Austausch gefördert.
Im Kreativbereich stehen den Kindern verschiedene Materialien zur Verfügung, die ihnen die Möglichkeit bieten, sich künstlerisch auszuprobieren. Gerade für Kinder ist die künstlerische Freiheit eine wichtige Gelegenheit, ihre Emotionen und Gefühle darzustellen und Erfahrungen dadurch zu verarbeiten.
Die neueingerichtete Lernwerkstatt bietet den Kindern eine Rückzugsmöglichkeit, in der sie sich mit Zahlen und Buchstaben spielerisch auseinandersetzen können. Durch knifflige Spiele und Experimentier-Möglichkeiten wird das gemeinsame Auseinandersetzen, lösungsorientiertes Arbeiten und das Wir-Gefühl gestärkt. Die Kinder sind in Kontakt und diskutieren, was wiederum die sprachlichen Kompetenzen fördert
Auch das Sprachförderkonzept Hocus & Lotus hat einen festen Platz im Raum erhalten. Die gestalteten Wände, Fotos, Bücher und CD-Player stehen den Kindern jetzt jederzeit zur Verfügung. Sie haben nun die Möglichkeit, die Geschichten der Dinocrocs zu hören, zu sehen, zu fühlen und zu ertasten, wann immer ihnen danach ist. Diese allgegenwertige Gestaltung regt die metakognitive Kompetenz an.
Zur Stärkung der Selbstbestimmung, Eigenverantwortung und dem Zugehörigkeitsgefühl waren die Kinder bei der Gestaltung aller Bereiche partizipiert. Sie brachten ihre Ideen mit ein und wir halfen ihnen bei der Umsetzung.
Die Hocus und Lotus Ecke bietet durch die Abgrenzung der Regale, dem kuscheligen Teppich und einem Sofa auch einen Rückzugsort für die Kinder. Während der Siesta können die Kinder dem Bedürfnis nach Ruhe und Schlaf hier nachgehen.
Judith Ben Aissa
Anerkennungspraktikantin VS Fische