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Tod@s somos uno – ein Projekt gegen Mobbing in der Schule

Am 30. Oktober 2017 fand in unserer Schule eine Veranstaltung, organisiert vom Gobierno de Canarias und El Gato Animaciones und gefördert von der Fundación Disa, für die Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufen 7-10 statt. Inhalt und Ziel waren Aufklärung und Präventionsarbeit zum Thema „Mobbing“.

Im Rahmen eines interaktiven Theaterstücks wurden die Schüler mit Mobbingsituationen konfrontiert und zu Lösungsstrategien herangeführt. Wir bedanken uns sehr herzlich bei Yasmina, María und Toni für die Vorstellung und Arbeit mit unseren Klassen. Die Schüler und Lehrkräfte waren sich einig, dass diese Veranstaltung sehr gewinnbringend und informativ war.

Was ist Mobbing?

Wenn wir von Mobbing reden, beziehen wir uns auf Situationen, in denen ein oder mehrere Schüler einen anderen Schüler schikanieren und einschüchtern, z.B. durch Beschimpfungen, Verbreitung von Gerüchten, Ärgern, soziales Isolieren, Hänseln, körperliche Angriffe, Drohungen.

Dies kann über einen längeren Zeitraum stattfinden und hat schwere Folgen, besonders für das Opfer, jedoch auch für die Beobachter und Täter.

Mobbing muss ganz klar von Auseinandersetzungen und Streitereien zwischen Schülern abgegrenzt werden.

Folgende charakteristische Merkmale helfen bei der Diagnose von Mobbingsituationen:

  • Ungleichgewicht in der Macht/Kraft- Beziehung

Täter und Opfer unterscheiden sich deutlich in ihrer psychischen und/oder physischen Konstitution. Der Täter ist dem Opfer deutlich überlegen. Das Opfer leidet und kann nicht aus dieser Situation ausbrechen.

  • Intention und Personenbezogenheit

Die Angriffe zielen speziell auf die Person des Opfers ab. Das Opfer wird vorsätzlich und systematisch verletzt und gedemütigt.

  • Wiederholung über längere Zeit

Die Vorfälle finden regelmäßig und normalerweise über einen längeren Zeitraum hinweg statt.

Mobbing kann in verschiedenen Formen stattfinden: körperlich, verbal, psychologisch oder auch mittels der modernen Medien.

 

Was können wir als Schulgemeinschaft dagegen tun?

Kommunikation und Information helfen dabei, Mobbingsituationen zu verhindern. Es ist wichtig, dass Eltern, Schüler und Lehrkräfte über die Definition von Mobbing informiert sind, um eventuelle Situationen zu erkennen und von alltäglichen Streitereien abzugrenzen.

Sobald ein Mobbing-Verdacht besteht, sollte dieser der Klassenleitung oder den Verbindungslehrern gemeldet werden, damit das Anti-Mobbing-Team der Schule diesen Vorfall untersucht und gegebenenfalls Maßnahmen ergreift.

Im Theaterstück wurde die wichtige Rolle der Beobachter sehr deutlich herausgestellt. Die Schüler erkannten durch Rollenspiele, dass Passivität, fehlende Zivilcourage und Ignorieren der Situation dazu beitragen, dass Mobbing ungehindert stattfinden kann. In Gesprächen mit der anwesenden Sozialpädagogin konnten Fragen geklärt und Situationen reflektiert werden.

Präventionsarbeit ist der erste und wichtigste Schritt gegen Mobbing:

  • den Schülern muss bewusst gemacht werden, dass sie sich mitverantwortlich machen, wenn sie Mobbing beobachten und tolerieren
  • das Thema und die Konsequenzen sollten zu Hause und in der Schule mit Eltern und Lehrkräften besprochen werden, um Verantwortung und Nachdenken zu fördern
  • die Schüler sollten darin bestärkt werden, sich als Gruppe gegen die Täter zu stellen und eventuelle Mobbingsituationen beim Klassenleiter oder Verbindungslehrer anzusprechen

 

Andrea Bahmann